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Einfach, schnell und lecker – ESE-Pads für Espresso-Liebhaber
Espresso zubereitet am Siebträger mit einem ESE Pad
Ganz gleich ob morgens zum Frühstück, nachmittags zur süßen Sünde oder abends nach einem leckeren Essen – für manche Menschen ist ein Espresso aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das Geschmacksfeuerwerk aus Bella Italia mit seinen intensiven Röstaromen erfreut sich seit Jahrzehnten auch in Deutschland großer Beliebtheit.
Teure, professionelle Espresso-Maschinen haben längst auch Einzug in Privathaushalte gefunden. Die Konkurrenz der Hersteller von Kaffee-Maschinen und Zubehör ist dementsprechend groß. Viele unterschiedliche Brüh-Methoden und unterschiedlichste Zubereitungssysteme buhlen um die Gunst der Kunden. Im größten Wettstreit um Marktanteile liegen derzeit die Hersteller von Einzelportions-Systemen wie Kapsel-Maschinen und Pad-Maschinen. ESE-Pads sind eine optimale Lösung für Singles, die zu Hause schnell und unkompliziert einen Espresso trinken wollen. Gerade in Ballungszentren liegt der Anteil an Single-Haushalten über 50%.
Derzeit haben aufgrund der äußerst erfolgreichen Marketingkampagne die Kapsel-Systeme die Nase vorn, doch Pad-basierte Lösungen müssen sich längst nicht dahinter verstecken. Speziell für Espresso-Liebhaber kann es sogar von Vorteil sein, einer Pad-Maschine den Vorzug zu geben. Dann sollte es allerdings das ESE Pad-System sein. Denn die speziell für Espresso-Maschinen entwickelten ESE-Pads sind nicht nur umweltfreundlicher als Kapseln, sondern bieten auch das beste Espresso-Geschmackserlebnis. Ein Ergebnis, das dem von Kapseln überlegen ist.
Was genau sind ESE-Pads?
Die Abkürzung ESE steht für „Easy Serving Espresso“, also leicht zu servierenden Espresso. Erfunden wurde der Prototyp des Kaffee- bzw. Espresso-Pads schon in den 70er-Jahren.
Antonino di Leva war ein guter Freund von Emilio Lavazza. Eines Tages, während eines Spaziergangs durch Neapel, kam ihm die Idee, Espresso in Einzelportionen abzufüllen, diese vakuumiert zu verpacken und als Kapsel zu verkaufen. Er nannte sie Prontadose. Die Idee kam ihm Anfang der 70er Jahre. Er tat sich mit seinem Freund Emilio Lavazza zusammen. Diese gefüllten Kaffeefilter wurden dann ein halbes Jahr lang produziert. „Ganz Mailand hing mit Plakaten voll, die für die neue Art warben, Espresso zuzubereiten,“ resümierte di Leva in einem Interview.
Doch nach einem halben Jahre wurde die Produktion eingestellt. Die Zeit für Espresso in Einzeldosen war noch nicht gekommen.
Das Ziel di Levas war es, den Zubereitungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ein Absatzmarkt für die neue Erfindung ließ sich jedoch zunächst nicht finden, wodurch die Prontadose sehr schnell wieder in Vergessenheit geriet. Fragt man bei Lavazza nach, so gibt es keinen Eintrag mehr zur Prontadose.
Ein wenig später griff der bekannte Röster Illy Caffe die Idee auf und entwickelte einen eigenen Kaffee-Pad, der speziell für die Zubereitung im Siebträger gedacht war. Denn illy wollte damit den wichtigen Gastronomie-Kunden ermöglichen mit dem obligatorischen Siebträger auch einen entkoffeinierten Kaffee zu brühen. Und das, ohne eine 2.Mühle vorzuhalten.
Illy erfand dann auch die Bezeichnung EASY SERVING ESPRESSO, also kurz ESE-Pad. In Italien fand das System eine gute Verbreitung, doch in anderen Ländern war der ESE Pad noch wenig bekannt. Vielleicht auch deshalb, weil die italienische Espresso-Kultur noch ein Nieschendasein führte.
Es dauerte fast drei Jahrzehnte, bis die Idee Anfang der 2000er-Jahre von Philips wieder aufgegriffen wurde. Der niederländische Elektronik-Hersteller brachte in Zusammenarbeit mit dem Röstunternehmen Douwe Egberts das Pad-basierte Kaffeezubereitungssystem Senseo auf den Markt und traf damit voll ins Schwarze. Allerdings hat das Senseo System mit dem ESE Pads System bis auf Kaffeepulver in Filterpapier nicht viel gemeinsam. Aber dazu später mehr.
Di Leva hatte zwar ein Patent auf seine Erfindung angemeldet. Er sah jedoch von einer Klage ab, da Senseo zu viele Abweichungen zu seiner Prontadose hatte.
Die schnell wachsende Zahl von Single-Haushalten und der Wunsch nach schnell zubereitetem Kaffee in immer gleicher Qualität waren dann die Beschleuniger für den Siegeszug der Einzelportions-Brühsysteme. Diese verändern bis heute nachhaltig die Art, wie eine große Anzahl von Menschen fortan ihren Kaffee und Espresso zubereitet.
Leider wird di Leva heute in Büchern als Paradebeispiel geführt, wie wichtig der richtige Zeitpunkt für die Einführung eines Produktes ist und der Markt für dieses Produkt bereit sein muss. Und di Leva war seiner Zeit 30 Jahre voraus. Denn heute hat das Padsystem einen Marktanteil von 8 Prozent. Während andere also Millionen mit Pads gemacht haben, hat der eigentliche Erfinder nie damit Geld verdient. Er kann aber dennoch stolz auf seine Erfindung sein.
Wie funktionieren ESE-Pad-Maschinen?
Mit einer ESE-Pad-Kaffeemaschine war es nie komfortabler Kaffee oder Espresso zuzubereiten. Das Wasser wird dabei bei einer Temperatur von ungefähr 90 Grad aus dem Wassertank mit einem Druck zwischen 10 und 20 Bar durch das Pad gedrückt. Grundsätzlich wird für die Zubereitung von Espresso ein höherer Druck benötigt als für Kaffee. Dadurch erhält der Espresso erst sein typisches Aroma.
Mit den meisten Pad-Maschinen kann man innerhalb von ein oder zwei Minuten zwei Tassen gleichzeitig zubereiten. Je nachdem welche Art von ESE-Pads man verwendet und wie gut das System für diese geeignet ist, ist das Ergebnis ein Espresso, garniert mit einer feinporigen Creme, der sogenannten Crema.
Ein Kaffee oder Espresso wird so mit nur wenigen Handgriffen und innerhalb kurzer Zeit zubereitet. Verwendet man ESE-Pads, die hochwertigen Espressokaffee enthalten ist das Ergebnis fantastisch und hoch aromatisch am Gaumen. Ein Espresso, der der Extraktion mit dem Siebträger wohl am nächsten kommt.
Was ist der Unterschied zwischen einem ESE-Pad und einem gewöhnlichen Kaffee-Pad?
E.S.E. Pads - Easy Serving Espresso
Die Größe der Pads
Ein ESE-Pad hat mit ungefähr 44mm einen geringeren Durchmesser im Vergleich zu einem Kaffee-Pad mit 70mm.
Die Füllmenge der Pads
Kaffee-Pads enthalten pro Portion ca. 7g Kaffeemehl. ESE-Pads sind meist mit ungefähr 7g Mahlgut gleichauf.
Die Röstung der Pads
Senseo Pads beinhalten meistens helle Filterröstungen für eine lange Tasse Kaffee während Kaffeebohnen für ESE Pads dunkler, aber bei niedriger Temperatur schonend geröstet werden und somit weniger Säure haben.
Der Mahlgrad der Pads
Wie auch bei einer Siebträger-Füllung ist der Mahlgrad eines ESE Pads viel feiner als bei einem Senseo Pad.
Der Druck für Pads
Die Senseo Maschinen arbeiten mit nur geringem Wasserdruck. Es handelt sich bei der Brühmethode mehr oder weniger um eine Variante des Filteraufgusses. Und das funktioniert nur, wenn das Kaffeemehl grob und lose in den Senseo Pad gefüllt wird und der Widerstand für das heiße Wasser nicht groß ist.
Der kleinere ESE Pad hingegen ist fest gestopft mit fein gemahlenem Mahlgut. In der Hand wirkt der Pad mehr wie eine Tablette. Natürlich benötigt die Maschine dafür viel mehr Druck, um das heiße Wasser hindurch zu treiben. Dafür belohnt das System aber auch mit einem kleinen Schwarzen mit einem getigerten Topping in Form von feinporiger Crema.
Die Pad Verpackung
E.S.E. Pads sind fast alle einzeln unter Schutzgas frischeverpackt. (Wenn Lebensmittel unter „normaler Luft“ verpackt werden, kann dies zu unerwünschtem Aromaverlust führen. Haupteinflüsse sind dabei Oxidation sowie mikrobieller Befall durch Bakterien und Schimmelpilze. Diese unerwünschten Effekte werden durch modifizierte Atmosphäre (MAP: Modified Atmosphere Packaging) unterdrückt. Alle hierzu eingesetzten Gase (Kohlendioxid, Sauerstoff und Stickstoff) sind natürliche Bestandteile der Umgebungsluft, halt nur in einem anderen Mischungsverhältnis. Jedenfalls völlig unbedenklich. So hat man bis zum letzten Pad ein immer gleiches vollaromatisches Frischevergnügen. Ein paar Röster allerdings verpacken im Sinne der Umwelt ihre ESE Pads lose. (Rubrik) Für Büros kein Problem, weil die Gesamtmenge in 1 bis 2 Tagen verbraucht werden kann.
Senseo Pads sind häufig lose in einer Umverpackung und damit den Angriffen von Sauerstoff mehr ausgeliefert. Diese sollten dann schnell verbraucht werden.
Das System der Pads
Sowohl Kaffee- als auch ESE Espresso-Pads gehören zu einem sogenannten offenen System. Das bedeutet, dass grundsätzlich jeder Röster seinen Kaffee für das System nutzen kann. Da das ESE System in Italien eine gute Verbreitung hat, wählt der Konsument aus einer riesigen Vielfalt an unterschiedlichen Pads von italienischen Röstern. Auch preislich bietet das ESE Pad Segment für jeden Geldbeutel und Anspruch eine große Bandbreite an.
Für jeden Pad die richtige Maschine
Möchte man vorwiegend Espresso zubereiten, sollte man sich eine ESE-Pad-Maschine zulegen. Ist man mehr auf der Suche nach einem langen Kaffeevergnügen in großen Tassen, dann sind die größeren Senseo Pads die bessere Wahl. Untereinander sind die Systeme nicht kompatibel. Für herkömmliche Kaffee-Pad-Maschinen gibt es zwar auch Pads, die Espressoröstungen enthalten, doch da der Druck in diesen Maschinen für die Zubereitung von Kaffee und nicht für Espresso ausgelegt ist, ist das Geschmackserlebnis oft nicht so intensiv. Für das beste Espresso-Erlebnis sorgt daher die Kombination aus ESE-Pad und ESE-Pad-Maschine.
Zudem können Besitzer eines Siebträgers sich für ihre Maschine ein spezielles Sieb (teilweise sogar im Lieferumfang vieler Maschinen enthalten) kaufen. Dieses Sieb ist für die Verwendung von ESE Pads in einem Siebträger gelocht.
Wer auch gern Kaffee trinkt oder sich nicht entscheiden kann, ob man eine gewöhnliche Kaffee-Pad-Maschine oder eine Maschine für ESE-Pads wählen sollte, ist mit dem Kauf einer Maschine auf ESE-Standard am besten beraten. Es gibt nämlich auch ESE-Pads, die mildere Röstungen enthalten und somit für die Zubereitung eines Kaffees geeignet sind. Außerdem enthalten ESE-Pads oft höherwertige Röstungen als herkömmliche Kaffee-Pads.
ESE-Pads eigenen sich darüber hinaus besser als Basis für die Zubereitung von aufgeschäumten Kaffeegetränken wie Latte Macchiato oder Cappuccino. Ein Espresso ist für diese Getränke einfach geeigneter als herkömmlicher Filter-Kaffee.
Was ist der Unterschied zwischen ESE-Pads und Espresso-Kapseln?
E.S.E. Pads sind kompostierbar
Beide Systeme bereiten Kaffee bzw. Espresso schnell und einfach zu. Während jedoch ESE-Pads lediglich mit Filterpapier ummantelt sind, bestehen die Kapseln aus Plastik und/oder Aluminium. Dadurch, dass es sich sowohl bei Pads als auch bei Kapseln um ein Wegwerfprodukt handelt, sind Kapseln demnach nicht besonders umweltfreundlich. Dagegen können gebrauchte ESE- oder Kaffee-Pads leicht kompostiert werden und sind vollständig recyclebar, weil die Verpackung der Pads nicht aus Verbundmaterial besteht. Für umweltbewusste Espresso-Freunde ist das ESE Pad-System daher die bessere Wahl.
Heutezutage, wo wir alle aufgerufen sind Plastik- und Aluminium zu reduzieren, haben sich einige Kaffeeröster dieser neuen Bewegung angeschlossen und bieten ihre ESE-Pads lose in wiederverschließbaren Beuteln an und verzichten auf die einzelne Umverpackung, wie zum Beispiel Blasercafé und Nurri.
Auch bei den laufenden Kosten unterscheiden sich Pad- von Kapselsystemen. Preislich haben Pads die Nase vorn, denn bei Kapseln kostet eine Tasse Kaffee oder Espresso häufig doppelt so viel als bei einem Pad.
Was ist der Nachteil von ESE-Pads und Espresso-Pad-Maschinen?
Die Zubereitung eines guten Espressos ist ein Kunsthandwerk, das gelernt sein will. Sogar Wissenschaftler haben schon versucht, eine Formel für die perfekte Zubereitung eines Espresso zu finden. Das Resultat: die vier großen M (Mischung des Pulvers, Mühle, Maschine und Mensch) machen einen perfekten Espresso aus. Hier finden Sie eine Anleitung zur Herstellung eines perfekten Espressos.
Mit der Zubereitung durch einen erfahrenen Barista an einer Siebträger-Maschine, für die die Espressobohnen zudem frisch gemahlen werden, kann eine Pad-Maschine daher nicht mithalten. Das sollte jedem vor dem Kauf einer Pad-Maschine klar sein.
Bei Padmaschinen lässt sich nicht viel experimentieren und justieren hinsichtlich der Wassertemperatur oder der Durchlaufzeit. Dadurch, dass die Röstung in den Pads schon gemahlen ist, kann man über den Mahlgrad und die Menge an Pulver auch nicht selbst entscheiden. Dabei entscheidet der Mahlgrad über die Stoffe, welche aus dem Pulver gelöst werden (Link auf Kaffeemühle) Bei Pad-Maschinen hat man somit keinen Einfluss auf den Geschmack des Endprodukts. Der Geschmack wird ausschließlich durch die im Pad enthaltene Röstung und die fixen Einstellungen an der Maschine bestimmt.
Pad-Maschinen haben außerdem oft einen nur sehr kleinen Wassertank. Wer oft viele Tassen Espresso zubereiten möchte, muss entsprechend häufig nachfüllen
Worauf sollte man bei der Zubereitung von Espresso mit ESE-Pads achten?
Jedes Kaffeepad enthält die Menge für genau eine Tasse Espresso. Hier lohnt sich das Ausprobieren verschiedener Pads von unterschiedlichen Röstern, um seinen Favoriten zu finden. Wer gern einen extrastarken Espresso zu sich nimmt, ist mit einer Maschine gut beraten, die über einen Padhalter verfügt, in den man zwei Pads gleichzeitig aufeinanderlegen kann.
Was auch Einfluss auf das Aroma des Espressos hat, ist das Wasser, mit dem er zubereitet wird. Wo regional sehr kalkhaltiges Wasser aus dem Hahn kommt, sollte man mit einem Wasserenthärter nachhelfen. Weiches Wasser sorgt für ein ausgewogeneres Kaffee- und Espresso-Aroma. Das gilt aber natürlich für alle Maschinen, die Kaffee zubereiten.
TIPP: Wer noch ein Quantum mehr an Aroma aus seinen Pads herausholen möchte, kann diese direkt vor dem Aufbrühen etwas anfeuchten. So fängt das Pulver schon vor dem Brühvorgang an zu quellen und es kommen noch mehr Aromastoffe in die Tasse.
Wie sieht die optimale Pflege einer Pad-Maschine aus?
Vor dem ersten Kaffee oder Espresso am Morgen sollte man einen Brühvorgang ohne Pad durchführen. So werden Keime und Kaffeerückstände vom heißen Wasser aus der Maschine herausgespült. Der Padhalter sollte täglich gereinigt werden.
Um verklebte oder verstopfte Sieblöcher wieder frei zu bekommen, kann man sich mit einer Stecknadel behelfen und nach der Reinigung die Maschine ohne Pad einmal durch einen Brühvorgang laufen lassen.
Nicht nur für eine längere Haltbarkeit, sondern auch für ein langfristig hochwertiges Geschmackserlebnis sorgt das regelmäßige Reinigen der Pad-Maschine. Man sollte diese von Zeit zu Zeit entkalken. Dazu eignen sich biologisch unbedenkliche Entkalker auf Zitronensäurebasis am besten. Beim Entkalken empfiehlt es sich ein gebrauchtes Pad einzulegen, damit der Kalk an diesem hängen bleibt und nicht durch das Sieb gedrückt wird und dieses verstopft. Auf Essig zur Reinigung sollte man unbedingt verzichten, da dieser Bauteile in der Maschine beschädigen kann und der Espresso selbst nach mehrmaligem Durchspülen mit Wasser immer noch einen Essiggeschmack haben kann.
Wo kann man ESE-Pads kaufen?
Dadurch, dass ESE-Pads einen offenen Standard haben, werden sie von vielen unterschiedlichen Kaffeeröstern produziert. In Supermärkten findet man meist kein Angebot an ESE-Pads. Der Fachhandel oder bei entsprechenden Online-Händlern kann sich der experimentierfreudige Espresso-Enthusiasten aber austoben.
Wer viel Wert auf Nachhaltigkeit, Fairtrade und biologischen Anbau legt, findet in Online-Shops oft eine größere Auswahl an Produkten vor als im Fachhandel.
Durch das Ausprobieren neuer Sorten findet man möglicherweise den einen oder anderen Geheimtipp und kann beim nächsten Treffen seinen Gästen etwas ganz Besonderes anbieten.