Leitfaden für die Espresso-Tampergröße bei Espresso International
Hilfe bei der Tamper-Bestellung: Tampergrösse mit Schablone bestimmen
Bei der Wahl des Tampers ist die genaue Größe entscheidend, um das Espressopulver optimal in den Siebträger zu pressen. Wenn Sie keine Herstellerangabe für die Tampergröße Ihrer Espressomaschine haben, müssen Sie den Durchmesser selbst ermitteln.
Bitte messen Sie vor der Bestellung den Innendurchmesser Ihres Siebes. Um auf Nummer sicher zu gehen, bieten wir Ihnen hier Vorlagen zum Ausdrucken und Ausschneiden an. Legen Sie diese einfach in Ihren Siebträger ein - so ermitteln Sie den mm-Durchmesser Ihres Tampers.
Bitte beachten Sie: Beim Ausdrucken darf die Option "An die Seite anpassen" nicht angekreuzt sein, da dies das Ergebnis verfälscht.
Tamper und Tamperschablonen sind in den Abmessungen zwischen 48 und 58 Millimetern erhältlich.
Die Schablonen stehen im PDF-Format zum Download bereit:
Tamper - 48mm
Tamper - 49mm
Tamper - 50mm
Tamper - 51mm
Tamper - 52mm
Tamper - 53mm
Tamper - 54mm
Tamper - 55mm
Tamper - 56mm
Tamper - 57mm
Tamper - 58mm
Tampern – Was ist das eigentlich?
Bevor wir hier auf die Einzelheiten eingehen, möchten wir erklären, was „tampern“ überhaupt ist. Es handelt sich hierbei um das Andrücken von Kaffeemehl in einem Siebträger. Eine Siebträger-Maschine kennt man in erster Linie aus der Gastronomie, aber auch immer mehr private Haushalte entscheiden sich für die „Königin“ der Espresso-Zubereitung.
Das Wort Tamper lässt sich im Deutschen mit Stampfer, Kaffeepresser oder Kaffeestempel übersetzen und beschreibt damit genau das, was damit gemacht wird. Durch das Tampern lässt sich der Geschmack des Kaffees wesentlich beeinflussen. Nur durch gleichmäßiges Verteilen und Pressen des Kaffee-Pulvers kann ein optimaler Espresso extrahiert werden.
Ein Druck von ca. 15kg sollte es schon sein, damit der Kaffeekuchen schön fest und horizontal gleichmäßig im Träger liegt. Aber warum ist das wichtig?
Allgemein ist bekannt, dass Wasser sich immer den einfachsten Weg sucht. Ist das Kaffeemehl also nicht gleichmäßig und plan im Träger, durchläuft das heiße Wasser nur einen Teil des Pulvers. Es bilden sich eventuell auch kleine Kanäle, die andere Teile des Kaffee-Pucks umlaufen. Dies hat zur Folge, dass viel Pulver unbenutzt und ein geringer Teil überextrahiert wird. Daher ist stets auf ein gleichmäßiges Ergebnis zu achten, was bedeutet, dass an jeder Stelle des Siebträgers gleich viel Pulver mit dem gleichen Druck verdichtet wird. Wer immer mit demselben Druck arbeiten möchte, erwirbt am besten einen sogenannten Technic-Tamper. Einmal richtig justiert, presst er jedes Mal mit dem identischen KG-Druck.
Was wird getampert?
Genau genommen können mit einem Tamper alle Arten von Kaffee-Pulver beziehungsweise Kaffeemehl in den Siebträger gedrückt werden. Bei Siebträgermaschinen ist das Tampern obligatorisch. Bei Kaffeevollautomaten wird dieser Vorgang automatisch vorgenommen. Während hierbei die Teile aufeinander abgestimmt sind und immer der gleiche Druck verwendet wird, trifft dies nicht auf das Tampern per Hand zu. Hier ist die Erfahrung und Technik eines Baristas oder eines leidenschaftlichen Espressso Fans gefragt.
Worin unterscheiden sich Tamper?
Es gibt unzählige verschiedene Modelle und Größen. Um einen passendes Tamper zu finden, der mit dem vorhandenen Siebträger zusammenpasst, sollten die Grundlagen bekannt sein. So gibt es Unterschiede beim Material, der Größe, Art der Bedienung und der Qualität.
Es wird zwischen drei Arten von Tampern unterschieden. Zum einen natürlich der schlichte Handtamper für den Puristen. Dann die verfeinerte Variante wie z.B. der Technic-Tamper mit einstellbarem Druck und als dritte Variante der Hebeltamper als einzelnes Gerät.
In Bezug auf die Materialien bleiben keine Wünsche offen. So kann man Tamper aus Kunststoff, Holz, Edelstahl, Aluminium, Silber oder Gold wählen. Auch bei den Farben der Tamper sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Lackiert in poppigen Tönen, Camouflage-oder Carbon-Look, polierte Tropenhölzer oder schlichter Metall-Look. Kein anderes Tool symbolisiert die Arbeit eines Baristas so sehr wie ein Tamper. Deshalb ist der Tamper mittlerweile auch ein Lifestyle Produkt, das die individuelle Vorliebe des Benutzers zum Ausdruck bringt.
Beim Kauf neuer Siebträgermaschinen sind oftmals Tamper aus Kunststoff dabei. In der Praxis zeigen sich diese als wenig nützlich, da sie kein gleichmäßiges Ergebnis im Siebträger erzeugen. Dies ist auf die fehlende Belastbarkeit des Materials und das geringe Gewicht zurückzuführen. Denn für das gute und sichere Handling wird ein hohes Eigengewicht des Tampers von vielen Benutzern als sehr angenehm empfunden. Wem Solidität und Langlebigkeit wichtig sind sollte aus diesem Grund Wert auf hochwertige Modelle legen. Hersteller wie z.B. die Metallurgica Motta aus Italien haben sich seit vielen Jahrzehnten auf wertige Tools für Baristi spezialisiert.
Was ist beim Kauf der Tamper zu beachten?
Es gibt einige Punkte, die unbedingt zu beachten sind. Diese haben einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Extraktion und die Langlebigkeit bei einer ordnungsgemäßen Nutzung. Daher empfiehlt es sich keinen voreiligen Kauf zu tätigen, sondern auf alle Details zu achten. Der zusätzliche Aufwand zahlt sich auf alle Fälle aus, um von den Vorteilen zu profitieren.
Größe: Es ist für ein gleichmäßiges getampertes Kaffeemehl wichtig, dass die Größe des Tampers an den Siebträger angepasst ist. Die Größe der Standardsiebe liegt bei 58 mm. Es gibt jedoch eine Vielzahl weiterer Siebträger-Größen. Entscheidend ist, dass der Tamper kein oder nur ein sehr geringes Spiel hat.
Hier finden Sie eine Liste mit den gängigen Maschinen und deren Siebträger-Größen.
Material: Grundsätzlich wird von der Nutzung von Stampfer aus Kunststoff abgeraten, da diese dauerhaft der Belastung nicht standhalten. Besser sind Materialien wie Aluminium, Edelstahl oder sogar Edelmetalle wie Silber. Jedes dieser Materialien hat seine eigenen Vorteile und Nachteile.
Aluminium-Tamper
Als Werkstoff ist Aluminium durch seine hohe spezifische Festigkeit bei geringem Gewicht vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie sehr beliebt. Im Vergleich zu anderen Metallen ist Aluminium relativ weich, leicht und zäh.
Vorteile Alu-Tamper: Preisgünstig, kein Anlaufen des Leichtmetalls, langlebig, korrosionsbeständig, zu 100% recyclebar
Nachteile Alu-Tamper: Sehr leicht (1/3 leichter als Edelstahl), stoßempfindlicher als Edelstahl, 6x mehr Energiebrauch bei der Herstellung gegenüber Edelstahl
Edelstahl-Tamper
Neben Eisen kann diese besondere Form des Stahls auch aus Nickel, Mangan, Chrom oder Molybdän sein. Sein hoher Reinheitsgrad zeichnet dieses Material aus, es wird deshalb auch als hochreiner Stahl bezeichnet.
Vorteile Edelstahl- Tamper:
korrosionsbeständig, kann praktisch nicht rosten
Hart und dicht mit gutem spezifischem Gewicht
Kann matt oder hochglänzend verarbeitet werden
Nachteile Edelstahl- Tamper
Teurer als Alu- oder Plastik Tamper
Edelmetall-Tamper
Silber ist mit einer Dichte von 10,49 g/cm³ ein Schwermetall, das besonders korrosionsbeständig ist. Zu diesen Edelmetallen gehören auch Gold und alle Platinmetalle.
Vorteile Edelmetall-Tamper
Ausgeprägte optische Reflexionsfähigkeit, die das Auge erfreut. Hohes Gewicht für optimales Handling. Schon seit der Antike ist die desinfizierende und antibakterielle Wirkung von Silber bekannt.
Nachteile Edelmetall-Tamper
Hoher Anschaffungspreis, Silber muss regelmäßig poliert werden
Es lohnt sich also das Material mit der Nutzung und den persönlichen Vorstellungen abzustimmen.
Tamper Design:
Tamper werden mittlerweile in unzählig verschiedenen Designs angeboten. Die Form kann sich auf verschiedene Bereiche des Kaffeemehl-Pressers beziehen. Der Griff wird hierbei meistens als stilgebendes Element genutzt. Man sollte allerdings nicht nur die Optik und das Material des Griffs als Kaufentscheidung heranziehen, sondern vor allem die Haptik, die dafür sorgt, dass der Tamper gut und sicher zu handeln ist. Bei der großen Auswahl an Modellen lassen sich in der Regel beide Kriterien miteinander verbinden.
Tamper plan oder konvex?
Gemeint ist damit die Form der Druckfläche. Diese kann flat also flach oder linsenförmig sein. Beide Varianten haben ihre Anhänger und sind es gibt viele Meinungen, ob dieser Unterschied essentiellen Einfluss auf den Kaffeegeschmack hat.
Vorteil Tamper plan/flat
Die plane Tamper-Base findet universell Verwendung. Wichtig ist, dass die Fläche absolut gerade aufgesetzt wird. Nun hat man z.B. die Möglichkeit die Oberfläche durch kreisende Bewegungen leicht zu vergrößern, falls der Tamper etwas zu klein ist. Besonders gut eignet sich die flache Form, wenn der Siebträger selbst gerade Seitenwände hat.
Vorteil Tamper konvex
Linsenförmige Tamper sind ideal für sich verjüngende Siebträger und kleinere Siebe, weil dadurch das sogenannte unerwünschte Channeling* reduziert wird. (*Das Wasser passiert das Kaffeemehl nicht gleichmäßig, sondern bildet kleine Kanäle). Die Ausbuchtung der konvexen Tamperbase verdichtet beim Anpressen das Mahlgut in der Mitte stärker. Da der Druck am Rand des Trägers meist kräftiger ist, verteilt sich das durchfließende heiße Wasser nun gleichmäßiger. Im Ergebnis kann die Extraktion optimaler gelingen und die Aromen besser gelöst werden.
Tampern
Diese Schritte beim Tampern führen zum perfekten Kaffeearoma!
Das Tampern besteht vereinfacht ausgedrückt aus 3 Tätigkeiten: Dem Drehen, dem Klopfen und dem Pressen. Es ist wie bei allen Aufgaben im Leben: Übung macht den Meister!
Das perfekte Ergebnis ist von mehreren Faktoren abhängig, zu denen auch der Mahlgrad und die Menge des Kaffeepulvers gehören. Selbstverständlich ist auch die verwendete Kaffeesorte selbst entscheidend, kann diese doch von sehr unterschiedlicher Qualität sein. Hier spielt dann aber vor allem die Vorliebe des Kaffeefreundes eine Rolle. Einfluss haben ebenfalls die Beschaffenheit des Brühsiebs, der Siebträgermaschine und der Druck, mit dem das Wasser durch das Mehl läuft. Diese Faktoren sind zu berücksichtigen, haben allerdings keinen direkten Einfluss auf die einzelnen Schritte des Tamperns, die immer auszuführen sind.
1. Schritt
Der mit Kaffeemehl befüllte Siebträger wird in eine Tampingstation gelegt, um eine bessere Fixierung zu erreichen. Alternativ kann der Siebträger waagrecht auf eine Tampermatte gelegt werden.
2. Schritt
Tamper senkrecht auf den Siebträger stellen. Modelle mit einem höheren Eigengewicht positionieren sich in der Regel selbst. Dennoch ist auf die senkrechte Stellung strikt zu achten.
3. Schritt
Nun wird der Griff des Tampers wie ein Schraubenzieher in die Hand genommen. Durch die Haltung lässt sich ein gleichmäßiger Druck aufbauen. Experten empfehlen einen Anpressdruck von 15 bis maximal 20 Kilogramm. Dieser muss gleichmäßig, sprich in einer exakt senkrechten Position auf das Sieb erfolgen.
4. Schritt
Im nächsten Schritt wird der Druck etwas reduziert und gleichzeitig der Tamper um ca. 120 Grad gedreht. Dadurch entsteht eine glatte Oberfläche, die in der Fachsprache auch als „polierte“ Oberfläche bezeichnet wird.
Zusätzlich gleicht die Drehbewegung eventuelle Unebenheiten aus und das Pulver verteilt sich gleichmäßiger.
5. Schritt
Mit dem Finger wird der Rand des Siebträgers von losem Kaffeemehl befreit, bevor das Sieb in die Siebträgermaschine eingesetzt wird. Dies ist wichtig, da Kaffeepulverreste durch den Druck beim Einspannen zu Kratzern und anderen Beschädigungen an der Dichtung des Brühkopfes führen.
Wichtig ist, dass der Rand des Siebträgers nach dem Tampern ausschließlich mit den Fingern gereinigt wird.
Gelegentlich ist zu beobachten, dass dafür der Tamper gehen das Sieb geklopft wird. Davon wird jedoch abgeraten, da zwar das Pulver abgeschüttelt wird, aber sich auch das gepresste Pulver im Sieb an den Rändern löst. Zudem können sich durch die Erschütterungen Risse in der Mitte bilden. Ein Effekt, der wieder dafür sorgt, dass sich das Wasser den Weg des geringsten Wiederstandes sucht und nicht das komplette Mahlgut extrahiert wird.
Was beeinflusst das Kaffeearoma sonst noch?
Auch die Auswahl des Kaffeemehls und das sogenannte Leveln (Ebnen des Pulvers) haben einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, sprich das Aroma. Hinter dem Begriff „leveln“ verbirgt sich das Glätten des Kaffeemehls im Siebträger. Was beim Espresso essenziell ist, sollte auch bei allen anderen Kaffeesorten berücksichtigt werden. Die Kaffeemehlverteilung und die Verdichtung sind von großer Bedeutung. In der Theorie klingen die einzelnen Schritte einfach, die praktische Umsetzung hat allerdings ihre Tücken.
Werden die Kaffeebohnen gemahlen und von der Maschine in den Siebträger gegeben, entsteht ein mittiger Hügel. Wird dieser nun gepresst, ist ein gleichmäßiges Tampern ausgeschlossen. Um das Pulver besser und gleichmäßiger im Siebträger verteilen zu können, sollte dieser während des Mahlens leicht in alle Richtungen bewegt werden.
Durch leichtes Klopfen auf die Tampermatte erfolgt die erste Verdichtung. Zusätzlich wird das Mehl nach unten gerüttelt und die Oberfläche grob geglättet. Um diesen Effekt zu verstärken wird anschließend mit dem befüllten Siebträger gegen die Handinnenseite geklopft. Dabei ist kein großer Kraftaufwand notwendig. Ist eine gleichmäßige Oberfläche entstanden, kann der Tamper zum Einsatz kommen. Es gibt auch sogenannte Knock-Tamper, deren Base ein Silikon-Ring schützt. Damit kann der Barista leicht an den Rand des Siebträgers klopfen und Kaffeereste zurück in den Träger fallen lassen. Durch die Gummierung wird weder der Tamper noch der Träger beschädigt.
Vor der Verwendung des Tampers kann ebenfalls auf einen Kaffeemehlverteiler (Leveling Tool) zurückgegriffen werden. Vielleicht etwas für Spezialisten und Perfektionisten, aber wie bei jedem Hobby - wo fängt es an und wo hört es auf? Vor allem die schwereren Level-Modelle sprechen für eine gute Umsetzung und eine optimal vorbereitete Oberfläche.
Fazit: Hochwertige Tamper lohnen sich
Wer gerne Espresso und Co. trinkt und dabei auf eine hohe Qualität und das optimale Aroma Wert legt, sollte bei der Anschaffung des Tampers nicht unbedingt auf den Preis achten. Hochwertige Modelle haben oftmals ein höheres Gewicht und eine ergonomische Form. Auf klassische oder kreative Designs muss dabei nicht verzichtet werden. Bedenke, dass ein hochwertiger Tamper Dich ein Leben lang begleiten kann. Die Helfer beim Brühen von Kaffee sind keiner größeren Belastung ausgesetzt, sehr solide und aus diesem Grund empfehlen sich neutrale Modelle, die auch noch nach vielen Jahren zeitlos und ansprechend sind.